In vie­len Unter­neh­men und Orga­ni­sa­tio­nen wird heut­zu­ta­ge ver­stärkt auf digi­ta­le Zusam­men­ar­beit gesetzt. Ob via Micro­soft Teams, Zoom, Goog­le Meet oder ande­re Platt­for­men – Bespre­chun­gen fin­den zuneh­mend vir­tu­ell statt. Dabei wird oft der Wunsch laut, die­se Mee­tings nicht nur auf­zu­zeich­nen, son­dern auch auto­ma­tisch zu tran­skri­bie­ren. Moder­ne Tran­skrip­ti­ons­soft­ware wie „Plaud note“, Otter.ai oder die inte­grier­ten Tools von Teams und Zoom machen genau das mög­lich.

In die­sem Bei­trag erfah­ren Sie,

  • wel­chen Mehr­wert die­se Soft­ware bie­tet,
  • wie sie in der Pra­xis ein­ge­setzt wird
  • und wel­che daten­schutz­recht­li­chen Anfor­de­run­gen dabei zwin­gend beach­tet wer­den müs­sen.

Was leis­ten Tran­skrip­ti­ons- und Auf­zeich­nungs­funk­tio­nen?

Tran­skrip­ti­ons­soft­ware wan­delt gespro­che­ne Inhal­te auto­ma­tisch in les­ba­ren Text um. Dabei kann sie ent­we­der in Kon­fe­renz­sys­te­me inte­griert sein (z. B. in Micro­soft Teams oder Zoom) oder als eigen­stän­di­ges Tool wie „Plaud note“ arbei­ten.

Mehr­wert und Nut­zen:

  • Zeit­er­spar­nis: Kein manu­el­les Mit­schrei­ben mehr – die Soft­ware erle­digt das in Echt­zeit.
  • Prä­zi­si­on: Kei­ne inhalt­li­chen Lücken mehr, wie sie bei hand­schrift­li­chen Noti­zen schnell pas­sie­ren.
  • Such­funk­ti­on: Tran­skrip­te sind durch­such­bar, was das Nach­ar­bei­ten und Nach­schla­gen erleich­tert.
  • Bar­rie­re­frei­heit: Unter­stützt Mit­ar­bei­ten­de mit Hör­be­hin­de­run­gen oder Sprach­bar­rie­ren.
  • Doku­men­ta­ti­on: Bie­tet eine ver­läss­li­che Grund­la­ge für spä­te­re Pro­to­kol­le und Reports.

Prak­ti­sche Ein­satz­bei­spie­le

  • Pro­jekt­mee­tings: Auf­ga­ben­ver­tei­lun­gen, Beschlüs­se und Ideen wer­den auto­ma­tisch pro­to­kol­liert.
  • Kun­den­ge­sprä­che: Gesprächs­in­hal­te kön­nen doku­men­tiert und intern aus­ge­wer­tet wer­den.
  • Inter­views: Jour­na­lis­ti­sche oder wis­sen­schaft­li­che Inter­views wer­den ver­schrift­licht, ohne jedes Wort manu­ell zu tip­pen.
  • Schu­lun­gen / Web­i­na­re: Inhal­te kön­nen im Nach­gang noch ein­mal nach­voll­zo­gen wer­den.

Daten­schutz­recht­li­che Anfor­de­run­gen und Her­aus­for­de­run­gen

Der Ein­satz sol­cher Tech­no­lo­gien berührt immer auch das Daten­schutz­recht. Denn: Bei der Auf­zeich­nung und Tran­skrip­ti­on wer­den per­so­nen­be­zo­ge­ne Daten ver­ar­bei­tet (Art. 4 Nr. 1 und 2 DSGVO). Dar­aus erge­ben sich zen­tra­le Pflich­ten:

a) Recht­mä­ßig­keit der Ver­ar­bei­tung

Gemäß Art. 6 DSGVO ist für die Auf­zeich­nung und Tran­skrip­ti­on eine Rechts­grund­la­ge erfor­der­lich. In der Pra­xis sind das meis­tens:

  • Ein­wil­li­gung der Teil­neh­mer (Art. 6 Abs. 1 lit. a DSGVO)
  • oder ein berech­tig­tes Inter­es­se (Art. 6 Abs. 1 lit. f DSGVO), das sorg­fäl­tig abge­wo­gen wer­den muss.

Gera­de bei Mee­tings, die nicht zwin­gend auf­ge­zeich­net wer­den müs­sen (z. B. inter­ne Bespre­chun­gen, Kun­den­ge­sprä­che), ist eine Ein­wil­li­gung der sichers­te Weg.

b) Infor­ma­ti­ons­pflich­ten

Art. 13 DSGVO ver­pflich­tet dazu, die Betrof­fe­nen trans­pa­rent über fol­gen­de Punk­te zu infor­mie­ren:

  • Zweck der Auf­zeich­nung und Tran­skrip­ti­on
  • wer die Daten ver­ar­bei­tet (Ver­ant­wort­li­cher)
  • wie lan­ge Audio- und Tran­skript­da­ten gespei­chert wer­den
  • dass die Ein­wil­li­gung jeder­zeit wider­ruf­lich ist
  • Rech­te der Betrof­fe­nen (Aus­kunft, Löschung etc.)

Dies soll­te am bes­ten vor­ab in Form eines Merk­zet­tels oder einer kur­zen schrift­li­chen Infor­ma­ti­on erfol­gen.

c) Ein­wil­li­gung doku­men­tie­ren

Die DSGVO ver­langt eine nach­weis­ba­re Ein­wil­li­gung (Art. 7 Abs. 1 DSGVO). Prak­tisch kann das so aus­se­hen:

  • Schrift­li­che Ein­wil­li­gungs­er­klä­rung (Unter­schrift oder Bestä­ti­gung)
  • Ein­deu­ti­ge E‑Mail-Ant­wort („Ja, ich stim­me der Auf­zeich­nung zu“)
  • Oder – bei sys­tem­in­te­grier­ter Zustim­mung – ein Klick auf einen „Einwilligen“-Button.

d) Spei­cher­be­gren­zung und Lösch­kon­zept

Die Audio­auf­zeich­nung soll­te sofort gelöscht wer­den, sobald das Tran­skript fer­tig­ge­stellt ist. Nur das Tran­skript selbst wird als Pro­to­koll wei­ter­hin gespei­chert – unter Beach­tung der gesetz­li­chen Auf­be­wah­rungs­pflich­ten (z. B. HGB, Arbeits­recht).

Teams, Zoom und ande­re Sys­te­me – Beson­der­hei­ten

Vie­le Platt­for­men bie­ten heu­te inte­grier­te Auf­zeich­nungs- und Tran­skrip­ti­ons­funk­tio­nen:

  • Micro­soft Teams: Live-Tran­skrip­ti­on mög­lich, Auf­nah­me muss durch Orga­ni­sa­tor akti­viert wer­den.
  • Zoom: Bie­tet auto­ma­ti­sche Tran­skrip­ti­on (optio­nal, kos­ten­pflich­tig in bestimm­ten Tari­fen).
  • Goog­le Meet: Unter­stützt seit Kur­zem eben­falls auto­ma­ti­sche Unter­ti­telung und Tran­skrip­ti­on.

Wich­tig:

  • Die­se Sys­te­me zei­gen i. d. R. einen deut­li­chen Hin­weis an, wenn ein Mee­ting auf­ge­zeich­net wird („Die­ses Mee­ting wird auf­ge­nom­men“).
  • Ein Klick auf „Zustim­men“ in der App ist jedoch nicht immer eine aus­rei­chend doku­men­tier­te Ein­wil­li­gung im DSGVO-Sinn – hier ist es oft sinn­voll, zusätz­lich eine kur­ze schrift­li­che Ein­wil­li­gung (z. B. per E‑Mail) ein­zu­ho­len.

Pra­xis­tipps für rechts­si­che­re Umset­zung

Vor­ab-Infor­ma­ti­on: Berei­ten Sie einen leicht ver­ständ­li­chen Merk­zet­tel mit den wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen (Zweck, Dau­er, Wider­ruf) vor.

Ein­wil­li­gung ein­ho­len: Am bes­ten vor dem Ter­min per E‑Mail – klar, ein­deu­tig und nach­weis­bar.

Doku­men­ta­ti­on: Spei­chern Sie Ein­wil­li­gun­gen und Lösch­kon­zep­te sorg­fäl­tig ab.

Zugriffs­rech­te regeln: Nur auto­ri­sier­te Per­so­nen dür­fen Zugriff auf Auf­zeich­nun­gen und Tran­skrip­te haben.

Lösch­fris­ten ein­hal­ten: Audio­auf­zeich­nung nur bis zur Fer­tig­stel­lung des Tran­skripts spei­chern – danach löschen.

Fazit: Effi­zi­enz­stei­ge­rung ja, aber nur mit Ein­wil­li­gung!

Moder­ne Tran­skrip­ti­ons­soft­ware bie­tet enor­me Vor­tei­le für eine effi­zi­en­te Zusam­men­ar­beit – von prä­zi­sen Pro­to­kol­len bis hin zu bes­se­rer Zugäng­lich­keit für alle Betei­lig­ten. Gleich­zei­tig dür­fen Daten­schutz und Per­sön­lich­keits­rech­te nicht aus dem Blick gera­ten:

  • Kei­ne Auf­zeich­nung oder Tran­skrip­ti­on ohne vor­he­ri­ge, doku­men­tier­te Ein­wil­li­gung!
  • Trans­pa­renz und frei­wil­li­ge Zustim­mung sind der Schlüs­sel für rechts­si­che­re Nut­zung.

Mit die­sen Grund­sät­zen kön­nen Sie die Vor­tei­le von Tran­skrip­ti­ons­soft­ware wie „Plaud note“ oder den Teams- und Zoom-Funk­tio­nen opti­mal und daten­schutz­kon­form nut­zen!

Noch Fra­gen oder Unter­stüt­zung gewünscht?

Ich hel­fe Ihnen ger­ne bei der Erstel­lung von Ein­wil­li­gungs­er­klä­run­gen, Lösch­kon­zep­ten oder beim Schu­lungs­kon­zept für Ihr Team.